Hallo Ihr Lieben!
Verdammte scheiße, war das ein geiles Wochenende!
Wen’s verschreckt, ist selber schuld und sollte einfach nicht weiter lesen. PunkT!
Es ist schon November und ich hab ewig nichts von mir hören lassen. Warum ist das so? Und warum melde ich mich mit solchen Kraftausdrücken zurück? So unorthodox, so direkt ?
Ihr lest immer noch? Gut. Dann gibt es hier ein wenig mehr Geschichte und persönlicheres als sonst. Also, Bierchen öffnen und weiter. Als Belohnung gibt es eine extrem leckere Torte, versprochen.
Als Keksmeisterin mit Blog war ich im Juni 2016 auf dem Foodblogday in Frankfurt. Die Locations waren, wir Blogger sollen ja gesund und fit bleiben, einen etwa 30-minütigen Fußmarsch auseinander. Man bildet Grüppchen, Ihr kennt das sicher,…
Als ich mich mit einer Mitstreiterin über den manchmal unwegsamen Lauf des Lebens unterhielt und wir fast schon philosophische Höhenflüge erreichten, definierte ich folgende Aussage: in dem großen allumfassenden Zusammenhang sei sie ja auch „nur ein Arsch im Raum der Zeit“.
Was ein Zitat! Und diese treffende Wortwahl. Von meiner Gesprächspartnerin gab es erstmal große Augen.. „Du meinst, wie das Lied von WIZO?“ und damit wurde aus großer Sympathie der Beginn einer wunderbaren und witzigen Freundschaft.
Tja, man findet nicht oft Menschen, noch dazu in meinem Alter, mit denen man durch die Frankfurter Innenstadt laufen und am hellichten Tag Lieder einer deutschen Punkband grölen kann. Danke dafür!
Also ob dieses Erlebnis die Vorbereitung des Universums auf das war, was kurz darauf geschah…
Kaum zwei Wochen später saß ich morgens auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn. Kaffee noch am Wirken, Handy in der Hand, lethargisches Einreihen in den Berufsverkehr,… Station Flughafen, ein kurzer Blick vom Display weg, zu den einsteigenden Massen. Da stiegen doch tatsächlich ein paar Kerle ein, die nicht dem Retortenanzugsträger entsprachen.
Warum hatten die alle WIZO-T-Shirts an? Und so Frisuren? Nochmal Blick ins Handy, wieder gucken,… Sind sie es wirklich? Nochmal Handy gezückt, Frau kennt ja Google Such. Doch…Kein Empfang! Aargh!
Die Zeit, sich zum Affen zu machen, habe ich ja deutlich hinter mir gelassen,…. Jawohl! Ich saß tatsächlich in einem Abteil mit WIZO! Der Band meiner Jugend, meiner wilden Jahre. Der Band, die ich jetzt beim Frühstückstisch abwischen anhöre, laut, bis zum Anschlag,…
Ich wollte was sagen, mich bemerkbar machen, ein Foto, was auch immer! Moment, gleich, jetzt traute ich mich – Zack, da standen sie einfach auf und stiegen aus. Ganz spontan, aus der Bahn raus. Warum machen die sowas? Tja, Käthe war nun der Arsch im Raum der Bahn,…
Da predige ich immer allen, dass man jede Chance im Leben ergreifen soll und dann so ein Rohrkrepierer!!! Unfassbar!
Und dann finde mal jemanden, dem du das erzählen kannst und der auch noch mit zu schätzen weiß, was da gerade passiert ist! Hahaaaaa!!! Teenagertraum!!! Aaaah!!! *mit den Händen wild wedel!* Wie aufregend, ich kann nie wieder einfach nur so S-Bahn fahren,…. *
Und dann, ein Hoch auf Social Media, kam tatsächlich Kontakt zu Stande. Nicht nur das, nein! Ich durfte Wizo-Kekse für die Jungs dekorieren. Passend zum Release des neuen Albums! Jetzt mal ehrlich, wie würdet ihr das finden?
WIZO-Kekse
Ich dachte also nach, überlegte, welche Kekse es werden würden. Sie sollten unfassbar cool, einzigartig, punkig und Käthe-mäßig sein. Es erschien mir passend, alte Motive zusammen mit der ganz neuen
Bildsprache in die Kekse einzuarbeiten. Die pinken Tickets brachten mich dann auch auf die Idee mit dem rosa Hintergrund für die Kekse.


Yay! Was ein Plan! Das Fert – sagt jetzt bitte nicht, ihr wisst nicht was das ist,… Also, das Fert ist eines der bekanntesten Motive, ist wirklich grandios geworden.
Wer neugierig ist, wie viel Arbeit darin steckt, kann sich zur Umsetzung auf Instagram bei @KaethesKekse es ein kleines Video anschauen.


Und wie das so ist, mit Dingen, für die man brennt, war gleich eine neue Idee geboren. OK, eigentlich kam der Idee von der Band und ich platzte vor Stolz. Zum Auftakt der „DER“ Tour im November, also eigentlich erst zum zweiten Tag, gab es noch eine waschechte, wilde und unsagbar leckere Punker-Torte obenauf. Von mir, Käthe für den WIZO!
Die Torte mit nem Iro
Die Torte brachte ich, selbstverständlich persönlich, im Schlachthof Wiesbaden vorbei. Sowas kann man ja schlecht per Post schicken, nicht wahr? Vor Beginn des Konzerts, ich also, mit schweißnassen Händen, vom Security-Mann begleitet, hinter die Bühne.
Ich wurde herzlich mit Umarmung von Fratz von Hulk Räckorz und dem Frontmann Axel begrüßt und gleich dem Rest der Band vorgestellt. Das Gefühl war toll! Zu erleben, welche Stimmung da hinter der Bühne herrscht, wie freundlich und familiär hier miteinander umgegangen wird. So ein ganz klein bisschen kam ich mir vor, wie damals im Jugendcafé.
Gemeinsam Kuchen mampfen, sich unterhalten, schafft eine ganz besondere Ebene zwischen verschiedensten Menschen. Man lernt sich auf eine ganz andere, angenehme Art kennen.

Wir haben uns über Nachhaltigkeit, Familie, Ernährungs-Richtungen, Menschenausbeutung für die Smartphone-Herstellung und so den anderen Kram, der für Smalltalk taugt, unterhalten. Nix da mit wildem Punker-Stinkefinger-Gehabe. Politisch und sozial engagierte, interessierte Menschen treffen aufeinander.

Im Nachhinein wird mir erst richtig bewusst, wie schrecklich aufgeregt ich war. Wahrscheinlich auch, weil ich das Gefühl hatte, ein so viel konventionelleres Leben zu führen, als die Anwesenden. Mein Leben hat mittlerweile kaum noch etwas mit der großen, lauten Revolution, die ich in Teeniejahren ausgerufen hatte, zu tun. Eher mit dem achtsamen Engagement für eine Welt in der ich leben will.

Es entsteht plötzlich ein Fenster in eine andere Welt, zu anderen Sichtweisen, zu spannenden Persönlichkeiten. So vieles wollte ich noch fragen, so viele Themen hätte ich noch, über die ich mich mit ihnen noch unterhalten wollen würde.
Tja, die große Klappe gibt’s halt nur bei Leuten mitgeliefert, die ich besser kenne.
Das Konzert in Wiesbaden war einfach DER Hammer. Die Jungs haben wirklich alles gegeben, sind auf der Bühne abgegangen, wie ich es nicht für möglich gehalten hatte. Und Eure Käthe? Ich habs krachen lassen. Heiser gegrölt, ein leichtes Ziehen im Schienbein vom Springen und Tanzen…. Herrlich! Das hatte ich schon so lange nicht mehr gemacht! Ich kann Euch das nur empfehlen,…. Völlig verschwitzt, müde und glücklich bin ich heimgefahren. Mit so einem ganz leisen Pfeifen im Ohr,…

Und mir ist wieder eingefallen, dass es früher auch schon so war. Also, das mit dem Pfeifen im Ohr auch, das meine ich jetzt aber nicht. Ich meine das etwas anders Sein, als alle anderen. Irgendwie immer so ganz leicht fehl am Platz, Ort, oder in der Zeit,…
Und weswegen ich mich an Abenden wie diesem immer „richtig“ gefühlt habe.
Irgendwas war ich immer für die anderen „zu sehr“. Zu groß fürs Ballett, zu klein für Basketball, zu Hippie fürs Punk sein, zu freigeistig für die piefige Kleinstadt. Und für ein braves, anständiges Mädchen sowieso immer schon zu laut und wild.
Ich bin sehr dankbar, dass ich inzwischen ich bin. Der Vorstellung anderer entwachsen, irgendwo in eine Schublade passen zu müssen. Wahrscheinlich bewegen deshalb die Texte dieser Band nicht nur politisch.
Ich mache einfach, was ich gut finde und sage, was ich denke. Und wem das nicht passt, der muss selber damit leben.
Nun aber zum Rezept für den Zuchini-Kuchen mit Iro und Nieten (vegane Alternative gibt‘s in Klammern dahinter)
Rezept Zucchini Torte mit Earl-Grey-Buttercreme
Für den Teig
Das Rezept reicht für 3 Springformen mit 18cm Durchmesser
475 g Dinkelmehl
1 Päckchen Weinsteinbackpulver
1/2 TL Salz
1 TL gemahlener Zimt
1TL gemahlener Kardamom
1/4 TL Muskatnuss …. wer die Gewürze nicht da hat, kann auch 2 1/2 TL Spekulatius- oder Lebkuchengewürz nehmen
225 ml Sonnenblumenöl, für mehr Schmackes ganz oder teilweise mit Traubenkernöl austauschen
300 g Zucker
350g geraspelte Zuchini
abgeriebene Schale von einer Zitrone
3 große Eier, am liebsten Bruder Hähnlein-Eier (vegan: 4 EL Apfelmus und 1 TL mehr Backpulver)
50 ml Buttermilch (vegan: 50ml Planzenmilch mit 2TL Zitronensaft mischen, flocken lassen)
2EL Zitronensaft, mehr nach Geschmack
Den Ofen auf 175 °C vorheizen, die Springformen mit Backpapier auslegen und mehlen
Mehl, Packpulver, Gewürze und Salz mit dem Schneebesen locker verrühren und beiseite stellen. In der Küchenmaschine mit dem Flachrührer Öl, Zucker und Zitronenschale auf mittlerer Stufe ein paar Minuten verrühren. Dann die Eier nach und nach dazu geben und leicht schaumig rühren. Oder das Apfelmus dazugeben. Damit wird es allerding s nicht schaumig.
Die Mehlmischung auf 3 mal auf langsamer Stufe unterrühren, den Rand zwischendurch herunterkratzen. Zuchini dazugeben und dann mit Buttermilch und Zitronensaft gerade unterrühren, bis sich alles verteilt hat.
Den Teig gleichmäßig auf die 3 Springformen verteilen und ca 25-30 min backen.
Nach der Stäbchenprobe in der Form abdampfen lassen und dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Zum garnieren stelle ich die Kuchen gern noch einige Stunden in Kühlschrank. Die Kuchen lassen sich leichter leveln und krümeln nicht so stark.
Für die Earl-Grey-Buttercreme
für die Earl Grey Tränke
100g Zucker
100ml Wasser
2 EL loser Earl Grey Tea
Zucker und Wasser in einer kleinen Topf zum Kochen bringen und dann den Tee dazu geben. Etwa 10 Minuten simmern lassen und dann abkühlen lassen.
Lasst den Sirup nicht zu lange einreduzieren, den ersten Versuch musste ich verwerfen, weil der Sirup so dick wurde, dass ich den Tee nicht absieben konnte und mein kleines Teesieb erstmal einweichen musste.
Für die Buttercreme:
Aquafaba von 1 Glas Kichererbsen
120g Puderzucker
350g weiche Butter (vegan: pflanzliche Margarine, zB Alsan)
Mark aus 1/2 Vanilleschote
3 EL Earl Grey Sirup, mehr nach Geschmack
Im Prinzip ist das eine schweizer Buttercreme aromatisiert mit der Tee-Tränke
Das Aquafaba mit dem 100 g Zucker in einem kleinen Topf zum Kochen bringen und leicht einreduzieren. Dann die Mixtur in die saubere, fettfreie Rührschüssel geben und mit dem Schneebesenaufsatz so lange rühren, bis sie abgekühlt ist und feste Spitzen zieht
Die weiche Butter/Margarine und die Vanille eßlöffelweise unterrühren, die Masse sieht zwischendurch evtl geronnen aus. Keine Sorge, einfach weiterühren. Sollte es sich gar nicht geben, helfen einige gehäufte EL Puderzucker.
Zum Schluss nochmal den Rand herunterkratzen und je nach Geschmack den Tee-Sirup dazu geben.
Für die Deko
zB vegane Macarons mit Aquafaba mit Mango-Ganache
Salzstangen mit Schokolade überzogen
Silberglitzerzuckerzeug
Zusammensetzen der Torte




Und hier ist das gute Stück
Dann lasst sie Euch mal schmecken!
Für die redaktionelle Zusammenarbeit mit Frau B möchte ich mich an dieser Stelle auch noch bedanken ♥
Bis bald, alles Feine,
Eure Käthe
*(Wie die Recherche ergab, waren die WIZO-Herren auf dem Heimweg vom Amnesia-Rockfest in Kanada und flogen über FRA nach Hause.)