>insert schwäbische Begrüßung hier<
Jetzt ist das Foodboggercamp in Reutlingen schon wieder zwei Wochen her, das mitgebrachte Tütchen Wibele längst inhaliert.
Dabei hat das Kind mich mit großen, neidischen Augen angesehen. NüsseEier drin? Ja, Kind. Leider.
Was habe ich die leckeren Dingelchen als kleines Mädchen geliebt. Immer, wenn Tante Gisela und Onkel Peter aus Stuttgart zu Besuch kamen, bekam ich eine riesengroße Packung mitgebracht – trotz dem ich eigentlich nur Gisela und Peter gesagt habe, wie die Großen. Das gehörte sich doch aber nicht!
Hach, und immer waren sie viel zu schnell alle. Und jetzt soll dem armen Kerl dieser Genuss verwehrt bleiben?
Hm, wenn ich vegane Macarons kann, dann sollten doch vegane Wibele auch kein Hexenwerk sein. Ein paar Versuche und einen Zuckerschock später habe ich ein schönes Rezept für eifreie Wibele entwickelt.
Du solltest nur ein paar Tage vorher einkaufen gehen, denn für das Rezept brauchts Weinstein.
Nein, kein Weinstein-Backpulver sondern Kaliumhydrogentartrat, also C4H5KO6.
Ich habe meines in der Apotheke bestellt (die kennen mich und meine speziellen Produktwünsche da schon). Gibt es auch im Online-Fachhandel als Cream of Tartar zu kaufen.
Denn wir brauchen echt richtig festen Schnee und Weinstein kann das.
Das Rezept für
Vegane Wibele
Zutaten
ergibt etwa 1 1/2 Bleche
Kichererbsenwasser aus 1 Glas Kichererbsen (vom DM oder Alnatura)
1EL Zitronensaft oder Obstessig
1/4 TL Weinstein
90g Puderzucker
110 g Mehl
1/4 TL Vanillemark
ggf je eine Messerspitze Kardamom und Anis
Etwas Butter oder Margarine
Die Kichererbsen abgießen und das Wasser in einem kleinen Topf auffangen. Das dürften etwa 110g sein. Das Wasser lasse ich auf ca 70g auf kleiner Flamme reduzieren.
Währenddessen zwei Backbleche mit Backpapier auslegen und sparsam mit Butter (eifreie Wibele) oder Margarine (vegane Wibele) bestreichen.
Das reduzierte Kichererbsenwasser in der Küchenmaschine mit dem Schneebesenaufsatz mit hoher Geschwindigkeit schlagen, bis es handwarm ist. Dann Zitronensaft und Weinstein dazugeben und solange weiter auf hoher Geschwindigkeit schlagen, bis es festen, schönen Schnee gibt.
Das sieht wirklich so aus, wie normaler Eischnee.
Den Puderzucker, das Mehl und die Gewürze erst in eine andere Schüssel sieben und dann nochmal in die Rührschüssel sieben. Vorsichtig mit einem Spatel gleichmäßig unterheben und dann die Masse in einen großen Spritzbeutel geben.
Ich habe einen 35cm Einwegbeutel genommen und die Spitze so abgeschnitten dass sich eine etwa 5mm große runde Öffnung ergeben hat.
Für die Wibele immer zwei Tropfen mit etwa cm Durchmesser nah beieinander setzen, dass sich die typische Form ergibt.
Dann mehrere Stunden oder über Nacht im warmen Raum trocknen lassen und dann bei etwa 140°C für ca 12-15 Minuten auf Sicht backen. Sie sollen nur leicht Farbe annehmen. Allein das mit den Füßchen hat nicht so richtig geklappt. Wenn ich hinbekommen habe, gibt’s ein update. Oder du versuchst’s und schreibst.
Zur Orientierung für die Größe habe ich ein pdf zum Download vorbereitet, dass Du beim Wibele aufspritzen unter das Backpapier legen kannst. Der Legende nach sollen sie 22mm lang sein.
Auf Bald und alles Feine,
Deine Käthe