Wart Ihr schon mal auf einer Tortenmesse?
Du kommst in die Messehalle und wirst spontan von Zuckergeruch und pinker Buntheit erschlagen.
Nach einer kurzen Akklimatisierung hatte ich auf der Cake&Bake meine Sinne aber wieder zusammen und habe mich mit meinem Freund Tobi durch die Dortmunder Westfalenhalle treiben lassen. Zuckerkunst, Airbrush, neue Produkte, alte Bekannte.
Nach einem Fehlkauf sondergleichen, von dem er sicher bei Gelegnheit noch erzählen wird, sind wir beim Stand von Tal Tsafrir hängen geblieben. Wir haben mit ihr über ihre Moulds für Caketopper-Figuren, ihre Kreativität und, was mich ja ganz besonders gelockt hat, die Mini-Moulds gefachsimpelt.. fachgesimpelt? Ach, egal.
Ich habe einige der kleinen Molds ausprobiert und die Eiscreme-Moulds haben es mir besonders angetan. Die Moulds sind aus lebensmittelechtem Silikon, das verhältnismäßig steif ist. Was mir besonders gut gefällt ist, dass sie auch Hinterschnitte für ein noch realistischeres Abbild konstruiert hat. Das heißt allerdings, dass man kein zu weiches Fondant benutzen sollte. Modellierfondant, der etwas fester ist, ist auf jeden Fall besser.
Für die ersten Positivformen habe ich Pastillage hergestellt und damit weiße, sehr feste Formen bekommen. Ihr könnt schon in den weißen Eisformen sehen, wie detailverliebt Tals Moulds sind.
Pastillage ist superstabil, kaum elastisch, reinweiß – und steinhart. Zur Tortendeko, die zwar eßbar aber nicht kau-bar ist, ganz wundervoll. Aber als Gefahr für die Zähne auf einem Keks eher nicht geeignet.
Pastillage pur ist also in diesem Fall nichts. Als festigendes Element allerding sehr sehr. Drei Teile Fondant und ein Teil Pastillage bringt die nötige Formfestigkeit, härtet aber nicht unsäglich aus.
Für die Kekse habe ich mich für eine Palette Richtung Anfang der 90er entschieden.
Ich habe meine tipless bags mit 10 Sekunden-Icing in Baby Blue, Lemon, weiß, Pink und Leaf Green eingefärbt. Mit den gleichen Farben habe ich mein Pastillage-Fondant eingefärbt. Sonst mische ich mir ja gern individuelle Töne. Weil ich aber hier mit den unterschiedlichen Medien gearbeitet habe, waren mir solche Experimente hier zu heikel.
Für ein schönes Ergebnis ist es wichtig, sehr sorgfältig und geduldig die einzelnen Ebenen in der gewünschten Farbe zu füllen. Als Werkzeug benutze ich das Scriber-Tool und das kleine Bone-Tool von PME.
Am Beispiel der Eistüte mit zwei Kugel und Herzchen zeige ich Euch die einzelnen Schritte.
Die Herzen fülle ich mit winzigen Kügelchen aus rosa Fondant. Die, die ihr auf dem Bild seht, waren etwas zu groß.
Den Fondant arbeite ich mit dem Bone-Tool flächenbündig in die tiefste Vertiefung.
Im zweiten Schritt wird mit wenig Fondant die zweittiefste Ebene ausgefüllt. Anfangs nur soviel, dass die später sichtbare Fläche ausgefüllt ist. Dann fülle ich die Fläche bündig zum Rand ganz aus.
Final gebe ich noch soviel Fondant in die Form der Waffel, dass auch die bündig abschließt. Dann lasse ich den Fondant anziehen, je nach Wetter, Fondantmarke und Pastillagemenge dauert das ein paar Minuten oder eine halbe Stunde.
Alternativ kann die Mould auch für einige Minuten ins Gefrierfach.
Seht Ihr bei dem Kirschen-Topping der Form daneben den Hinterschnitt? Den bekommt man nur mit gut durchgetrocknetem Fondant aus der Form. Oder, wie rechts im unteren Bild, kommt das Blatt der Kirschen leider nicht mit.
Bevor ich die Kekse in den verschiedenen Farben grundiere, lege ich die fertigen Eisformen auf die Kekse, um mir ein Bild für die Positionierung zu machen. Sieht auch so schon schick aus, oder?
In das noch feuchte Icing lege ich die Eiswaffeln und drücke sie vorsichtig mit der Spitze des Scriber-Tools hinein.
Und hier sind die fertigen Schätze. Ab morgen auch bei Kuchen Art zu kaufen.
Alles Feine,
Eure Käthe